Fruchtzucker

[182] Fruchtzucker (Levulose, Fruktose, Schleimzucker, Linksfruchtzucker) C6H12O6 oder CH2OH(CHOH)3CO.CH2OH findet sich neben Traubenzucker und Rohrzucker in den meisten süßen Früchten und andern Pflanzenteilen, auch im Honig, entsteht neben gleichviel Traubenzucker bei der Behandlung des Rohrzuckers mit Fermenten oder Säuren, auch bei anhaltendem Kochen der wässerigen Lösung desselben. Der Rohrzucker geht hierbei in ein Gemisch gleicher Moleküle Traubenzucker und F. über, und aus diesem Invertzucker kann man den F. rein abscheiden. Er entsteht auch (ausschließlich) bei anhaltendem Kochen von Inulin mit Wasser, neben Mannose bei Oxydation von Mannit und aus Glukosazon, das aus Traubenzucker dargestellt werden kann. F. ist farblos, schwer kristallisierbar, schmeckt so süß wie Rohrzucker, zerfließt an der Luft, ist schwerer löslich, gärt langsamer als Traubenzucker und dreht die Ebene des polarisierten Lichtes nach links. Mit Phenylhydrazin bildet F. Glukosazon. Bei Reduktion gibt er Mannit und Sorbit, durch Oxydation Trioxybuttersäure und Glykolsäure, beim Kochen mit verdünnter Salzsäure Levulinsäure. Ein isomerer F., 1-Fruktose, entsteht aus Akrose durch Hefegärung. Aus Glyzerose, dem Gemisch der ersten Oxydationsprodukte des Glyzerins, erhält man durch Alkoholkondensation mit Ätznatron α Akrose (d+l Fruktose) und durch Reduktion dieses spaltbaren Fruchtzuckers α Akrit (d+l Mannit).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 182.
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