Grädener

[205] Grädener, 1) Karl, Komponist, geb. 14. Jan 1812 in Rostock, gest. 11. Juni 1883 in Hamburg, studierte auf den Universitäten zu Halle und Göttingen, wandte sich dann aber der Musik ausschließlich zu, wurde 1835 Violoncellist eines Quartetts in Helsingfors, 1839 Vereinsdirigent und später Universitätsmusikdirektor in Kiel, lebte 1849–61 in Hamburg als Leiter eines Gesangvereins, dann bis 1865 in Wien als Professor des Gesangs, später der Theorie, am Konservatorium, worauf er nach Hamburg zurückkehrte und bis zu seinem Tode den Theorieunterricht am dortigen Konservatorium erteilte. Von seinen Kompositionen (Streichoktett, Streichtrio, 3 Streichquartette, 2 Klavierquintette, 2 Klaviertrios, 3 Violinsonaten, Cellosonate, Violinromanze mit Orchester, Klavierkonzert, Lieder, Duette, gemischte Chöre, Klavierstücke) haben besonders die »Fliegenden Blätter« für Klavier Verbreitung und Anerkennung gefunden. Er schrieb: »Gesammelte Aufsätze über Kunst, vorzugsweise Musik« (Hamb. 1872); »System der Harmonielehre« (das. 1877) u.a.

2) Hermann, Komponist, Sohn des vorigen, geb. 8. Mai 1844 in Kiel, besuchte das Wiener Konservatorium, wurde 1862 Organist in Gumpendorf, 1864 Violinist im Wiener Hoforchester, 1873 Lehrer der Harmonie an der Horakschen Klavierschule, 1877 am Konservatorium und 1899 Lektor für Harmonielehre an der Universität. Von seinen Werken sind hervorzuheben: ein Capriccio und eine Sinfonietta für Orchester, Variationen für Orgel, Streichorchester und Trompete, ein Violinkonzert, ein Streichoktett, ein Klavierquintett, ein Trio, eine Sonate für zwei Klaviere u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 205.
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