Hämatoparasiten

[675] Hämatoparasiten (griech., Blutschmarotzer), schmarotzende Wesen im Blut von Menschen und Tieren, so Bazillen, Kokken, z. B. Tuberkel- und Leprabazillen, Rotz- und Typhusbazillen etc., die jedoch nur gelegentlich in die Blutbahn gelangen, fortgeführt und an andern Stellen wieder abgesetzt werden. So kommen auch die jungen Trichinen, Bandwurmlarven u. a. gelegentlich ins Blut, das sie als Kommunikationsmittel benutzen. Eigentliche H., die fast nur im Blut leben, sind z. B. Filaria sanguinis hominis (s. Filariaden), die man allerdings nur zu bestimmten Zeiten (nachts), dann aber regelmäßig im Blute findet, sodann das in den Leber-, Gekrös- und Blasenblutadern lebende Distoma haematobium (Bilharzia haematobia), die Ursache des in einem großen Teil von Afrika »endemischen Blutharnens«; ferner von Mikroorganismen die Rekurrenzspirillen (von Obermeyer entdeckt), die Milzbrandbazillen, die so zahlreich und groß sind, daß sie die seinen Gefäße fast verstopfen etc. Von Protozoen bewohnen das Blut mehrere Flagellaten, z. B. das Trypanosoma der Frösche, Fische, Vögel und Säugetiere, sowie ganz besonders verschiedene Sporozoen (s. Hämosporidien), speziell die sogen. Plasmodien der Malaria.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 675.
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