Haaft

[583] Haaft, Julius von, Geolog, geb. 1. Mai 1822 in Bonn, gest. 15. Aug. 1887 in Wellington, lebte als Kaufmann mehrere Jahre in Frankfurt a. M. Belgien und Frankreich und machte Reisen durch Deutschland, die Schweiz und Italien, auf denen ihn besonders geologische und geographische Verhältnisse interessierten. 1858 ging er als Bevollmächtigter eines englischen Handlungshauses nach Neuseeland, schloß sich Hochstetter, der damals Neuseeland durchforschte, auf allen Reisen in das Innere des Landes an und wurde 1859, als Hochstetter die Insel verließ, von der Regierung mit der Fortführung der geologischen Aufnahmen beauftragt. Seine nächste Reise lieferte große Entdeckungen von Gold und Kohlen. Von der Provinzialregierung von Canterbury als Regierungsgeolog berufen, widmete sich H. fortan dieser Provinz. Er entdeckte die Reste der ausgestorbenen Riesenvögel Dinornis und Palapteryx und auf wiederholten Reisen auf der Südinsel eine ganz neue Alpenwelt. Geologie und Paläontologie von Neuseeland wurden von ihm in überraschender Weise gefördert, namentlich noch durch die Gründung des Philosophical Institute of Canterbury, dessen Präsident er 1862 wurde, und des Canterbury-Museums, an dem er als Professor wirkte; 1886 wurde ihm der englische Adel verliehen. Er schrieb: »Geology of the provinces of Canterbury and Westland, New Zealand« (Lond. 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 583.
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