Heinrich von Mügeln

[109] Heinrich von Mügeln, deutscher Schriftsteller des 14. Jahrh., der sich längere Zeit am Hofe Kaiser Karls IV. in Prag aufhielt. Er übertrug unter anderm die Erläuterungen des Nikolaus de Lyra zu den Psalmen und den Valerius Maximus (1369, erster Druck, Augsb. 1489; vgl. Schönbach, Miszellen aus Grazer Handschriften, Graz 1898). In lateinischer Sprache dichtete er eine ungarische Chronik (hrsg. von Engel in den »Monumenta ungarica«, Wien 1809; vgl. Wilmanns in der »Zeitschrift für deutsches Altertum«, Bd. 14, S. 155, und Roethe, ebenda, Bd 30, S. 345), in deutscher Sprache Minnelieder und Fabeln sowie ein größeres Lobgedicht auf Karl IV., der »Meide Kranz«. Die Meistersinger verehrten ihn[109] als einen der zwölf Gründer ihrer Zunft. Vgl. W. Müller, Fabeln und Minnelieder von H. v. M. (Götting. 1848); K. L. Schröer, Die Dichtungen Heinrichs von Mügeln (in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie, 1867); Helm, Zu H. v. M. (in den »Beiträgen zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur«, Bd. 21 u. 22, Halle 1896–97).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 109-110.
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