[255] Herzschlag, in der Physiologie soviel wie Herzkontraktion, Herzstoß (s. d.); in der Pathologie (Apoplexia cordis) ein zwar nicht wissenschaftlich bestimmter, aber sehr gebräuchlicher Begriff, der eine plötzliche Todesart bezeichnet, bedingt durch einen Stillstand des Herzens bei noch erhaltener Funktion der Lungen und des Gehirns. Die Ursachen des Herzstillstandes (paralysis cordis) sind sehr mannigfach: Wunden und Zerreißungen des Herzmuskels, geborstene Aneurysmen, infolge deren der Herzbeutel prall mit Blut gefüllt wird, das mechanisch die Herzbewegungen hemmt, sind Beispiele für den H. Demnächst führen plötzlich eintretende mechanische Hindernisse andrer Art, wie große Flüssigkeitsausschwitzungen bei Herzbeutelentzündungen oder Herzbeutelwassersucht, Verwachsungen der Herzoberfläche, Geschwülste im vordern Mittelfellraum, H. herbei. Am häufigsten liegt indes der Grund in Erkrankungen der Herzwand selbst, also besonders in Myokarditis, Koronarsklerose (s. Herzmuskelerkrankungen und Herzentzündung).
Meyers-1905: Herzschlag [2]