Heuberger

[288] Heuberger, Richard, Komponist, geb. 18. Juni 1850 in Graz, wurde, nachdem er 1875 seine Staatsprüfung als Ingenieur gemacht hatte, 1876 Chormeister des akademischen Gesangvereins in Wien und wirkte daneben 1878–80 als Dirigent der Wiener Singakademie. Seit 1881 ist er neben der Komposition nur als Musikreferent tätig (1896–1901 an der »Neuen Freien Presse«). Als Komponist machte er sich bekannt durch zahlreiche Lieder, Chorlieder, größere Chorwerke (»Rhapsodie aus Rückerts Liebesfrühling« und »Geht es dir wohl, so denk an mich«), Orchestervariationen, Ouvertüre zu Byrons »Kain«, eine Symphonie, zwei Suiten (D dur u. »Aus dem Morgenlande«), Nachtmusik Op. 7, die Opern: »Abenteuer einer Neujahrsnacht« (Leipzig 1886), »Manuel Venegas« (ebenda 1889) und »Mirjam« (Wien 1894), die Ballette »Die Lautenschlägerin« (Prag 1896), »Struwwelpeter« (Dresden 1897) und die Operetten: »Der Opernball« (Wien 1898), »Ihre Exzellenz« (1899), »Der Sechsuhrzug« (1900), »Das Baby« (1901). H. verfaßte eine Biographie Franz Schuberts (in Reimanns »Berühmte Musiker«, Berl. 1901); sonst erschienen von ihm: »Im Foyer. Gesammelte Essays über das Opernrepertoire der Gegenwart« (Leipz. 1901), »Musikalische Skizzen« (das. 1901) und der erste Band eines Jahrbuches. »Musikbuch aus Österreich« (Wien 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 288.
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