Hubertusburg

[590] Hubertusburg (Hubertsburg), Jagdschloß in der sächs. Kreish. Leipzig, Amtsh. Oschatz, unmittelbar beim Dorf Wermsdorf, 1721–24 vom Prinzen Friedrich August, spätern König August III. von Polen, mit großer Pracht erbaut, war lange Zeit hindurch der Schauplatz der glänzendsten Jagdfeste, wurde jedoch im Siebenjährigen Kriege zur Vergeltung der Zerstörung Charlottenburgs von den Preußen verwüstet und von Friedrich II. dem Major Guichard (s. d.) zum Geschenk gemacht, der es verkaufte. Berühmt wurde H. durch den daselbst 15. Febr. 1763 geschlossenen Frieden, der den Siebenjährigen Krieg (s. d.) beendete. Später wiederhergestellt, diente das Schloß z. T. als Getreidemagazin, z. T. wurde es zu einer Steingutfabrik umgewandelt. Von 1838–74 befand sich daselbst ein Landesgefängnis. Gegenwärtig enthält das Schloß zwei Irrenanstalten, eine Landeskranken- und eine Versorgungsanstalt, endlich eine Anstalt zur Ausbildung von Pflegeschwestern, zusammen (1900) 2009 Einw. Vgl. Riemer, Das Schloß H. sonst und jetzt (Oschatz 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 590.
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