[750] Ikonologie (Ikonographie, griech., »Bildniswissenschaft«), früher der Etymologie gemäß die Nachweisung, Verzeichnung und Geschichte von Bildnissen ausgezeichneter Personen des Altertums, also von hierher gehörigen Bildsäulen, Büsten, Münzen, Gemmen, Gemälden etc. Die Wiederhersteller dieser Wissenschaft waren Michelangelo und Fulvius Ursinus; weiter ausgebildet wurde sie von Canini in seiner »Iconografia« (Rom 1669) und besonders von Visconti in den berühmten Werken »Iconographie grecque« (Par. 1808, 3 Bde.) und »Iconographie romaine« (das. 181820, 3 Bde.). Die neuesten Werke sind I. I. Bernoullis »Römische Ikonographie« (Stuttg. 188291) und dessen »Griechische Ikonographie« (Münch. 1901, 2 Bde.). Gegenwärtig versteht man unter I. die Kenntnis der Attribute, Embleme und Symbole, mit und unter denen Götter, Heroen und mythologische Gegenstände des Altertums wie insbes. auch christliche Heilige und Begriffe dargestellt zu werden pflegen, und unterscheidet demnach antike und christliche I. Vgl. (Helmsdörffer) Christliche Kunstsymbolik und Ikonographie (anonym, 2. Ausg., Prag 1870); I. v. Radowitz, Ikonographie der Heiligen (Frankf. 1834); Didron, Histoire de Dieu, iconographie des personnes divines (Par. 1844); Durand, Iconographie chrétienne grecque et latine (das. 1845); G. Heider, Die typologischen Bilderkreise des Mittelalters (Wien 1859) und Beiträge zur christlichen Typologie etc. (im 5. Bd. des »Jahrbuches der k. k. Zentralkommission«, 1861); Cahier, Les caractéristiques des saints dans l'art populaire (Par. 1868, 2 Bde.); I. E. Wessely, Ikonographie Gottes und der Heiligen (Leipz. 1875); Barbier de Montault, Traité d'iconographie chrétienne (Par. 1890, 2 Bde.); Detzel, Christliche I. (Freiburg 189596, 2 Bde.; Bd. 2 behandelt die bildliche Darstellung der Heiligen); Höpfner, Die Heiligen in der christlichen Kunst (Leipz. 1893); R. Pfleiderer, Die Attribute der Heiligen (Ulm 1898).