Fulvĭus

[205] Fulvĭus, Name eines berühmten plebejischen Geschlechts zu Rom, das wahrscheinlich aus Tuskulum stammte. Die bekanntesten Vertreter desselben sind:

1) Quintus F. Flaccus, viermal Konsul (237,224,212 u. 209), tat sich während des zweiten Punischen Krieges, besonders durch die Einnahme des abgefallenen Capua (212), hervor.

2) Quintus, ältester Sohn des vorigen, berühmt durch die Siege, die er 182 und 181 v. Chr. in Spanien als Prätor und Proprätor gegen die Keltiberer und als Konsul 179 über die Ligurer erfocht.

3) Marcus F. Flaccus, Anhänger der Gracchen. Nachdem Tiberius Gracchus 133 v. Chr. durch die Partei der Optimaten gefallen war, wurde F. an seine Stelle zum Triumvir agris dividundis (Ackerverteilungskommissar) ernannt, ohne daß jedoch bei dem Widerstand der Optimaten die Verteilung der Ländereien erhebliche Fortschritte machte. Darauf trat er, 125 zum Konsulat gelangt, mit dem Vorschlag auf, das römische Bürgerrecht allen italischen Bundesgenossen zu verleihen, wurde jedoch, ehe dieser Gesetzeskraft erlangte, vom Senat den Massiliern gegen die Salluvier zu Hilfe geschickt. Im Triumph zurückgekehrt, wandte er sich wieder ganz den innern Angelegenheiten zu und besetzte, als es 121 zum Kampf zwischen den Optimaten und der Partei des Gajus Gracchus kam, mit seinen Anhängern den Aventinischen Hügel, mußte aber vor der überlegenen Macht der stürmenden Optimaten weichen und wurde auf der Flucht getötet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 205.
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