Isotypīe

[64] Isotypīe (griech., »Gleichartigkeit«), die Erscheinung, daß gewisse Typen der Kristallformen in verschiedenen Abteilungen des chemischen Systems wiederkehren. So finden sich die Kristallgestalten der Metalle unter den von ihnen abgeleiteten Oxyden, Sulfiden, Hydroxyden und Halogenverbindungen wieder, und ihre Ähnlichkeit auch untereinander ist z. T. so groß,[64] daß alle Formen auf wenige Typen zurückgeführt werden können. So werden ein Arsentypus (rhomboedrisch), ein Magnesiumtypus (hexagonal), ein Rutiltypus (tetragonal), ein α Zinntypus (tetragonal), ein, β Zinntypus (rhombisch) etc. unterschieden. Zum Arsentypus würden z. B. folgende rhomboedrisch kristallisierende Substanzen gehören: Arsen, Antimon, Wismut, Tellur, Schwefel (rhomboedrische Modifikation), Zink, Graphit, Eisenglanz, Titanoxyd, Titaneisen, Korund, Chromoxyd, Brucit, Pyrochroït, Willemit etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 64-65.
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