Jägerndorf [2]

[146] Jägerndorf, Stadt in Österreichisch-Schlesien, an der preußischen Grenze, 313 m ü. M., am Fuße des Burgberges (mit Wallfahrtskirche und Aussichtswarte), an der Oppa, die hier die Goldene Oppa aufnimmt, und an den Linien Olmütz-J.-Troppau und J.-Ziegenhals der österreichischen Staatsbahnen und J.-Leobschütz der Preußischen Staatsbahn gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine schöne Dekanatskirche mit zwei hohen Türmen, ein Minoritenkloster mit schöner Kirche, ein fürstlich Liechtensteinsches Schloß, ein neues Rathaus, eine Oberrealschule, Webschule, starke Fabrikation von Schafwollwaren, Wirkwaren, Papier, Orgeln, Maschinen, Likör, Essig und Spiritus, eine Dampfmühle, ein Elektrizitätswerk, bedeutende Märkte, eine Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank und (1900) 14,623 deutsche Einwohner. – J., ehemals Hauptort des gleichnamigen Fürstentums (s. oben), wurde 1241 von den Tataren geplündert und hatte im Dreißigjährigen Kriege viel zu leiden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 146.
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