[131] Jacquin (spr. schackäng), 1) Nikolaus Joseph, Freiherr von, Botaniker, geb. 16. Febr. 1727 in Leiden, gest. 24. Okt. 1817 in Wien, studierte Medizin. praktizierte seit 1752 in Wien als Arzt, bereiste 1755 bis 1759 Westindien, um neue Pflanzen für die kaiserlichen Gärten in Wien und Schönbrunn zu holen, und wurde nach seiner Rückkehr Professor der Chemie und Botanik zuerst in Schemnitz, dann in Wien, auch Direktor des akademischen, später des Schönbrunner Gartens. 1774 wurde ihm der Adel, 1806 der Freiherrentitel verliehen, und 1807 trat er in den Ruhestand. Seine Hauptwerke sind: »Flora austriaca« (Wien 177378, 5 Bde., mit 500 kolorierten Tafeln); »Selectarum stirpium americanarum historia« (das. 1763; 2. Aufl. 1780, mit 264 gemalten Tafeln); »Observationes botanicae« (das. 176471, 4 Bde., mit 100 Tafeln); »Hortus botanicus Vindobonensis« (das. 177076, 3 Bde., mit 300 kolorierten Tafeln); »Icones plantarum rariorum« (das. 178193, 3 Bde., mit 648 kolorierten Tafeln); »Collectanea ad botanicam, chemiam et historiam naturalem spectantia« (das. 178696, 5 Bde., mit 106 z. T. kolorierten Tafeln); »Plantarum rariorum horti caesarei Schoenbrunnensis descriptiones et icones« (das. 17971804, 4 Bde., mit 500 kolorierten Tafeln); »Stapeliarum in hortis Vindobonensibus cultarum descriptiones« (das. 1806, mit 64 kolorierten Tafeln); »Oxalis. Monographia« (das. 1794, mit 81 meist kolorierten Tafeln); »Fragmenta botanica« (das. 1800 bis 1809, mit 138 kolorierten Tafeln); »Genitalia Asclepiadearum controversa« (das. 1811).
2) Joseph Franz, Botaniker, Sohn des vorigen. geb. 7. Febr. 1766 in Schemnitz, gest. 4. Dez. 1839 als Professor der Botanik und Chemie in Wien. Er schrieb: »Eclogae plantarum rariorum« (Wien 1811 bis 1844, 2 Bde., mit 169 kolorierten Tafeln); »Eclogae graminum rariorum« (das. 181344, mit 48 kolorierten Tafeln); »Lehrbuch der allgemeinen und medizinischen Chemie« (4. Aufl., das. 181022); »Über den Ginkgo« (das. 1819).