Jaroměř

[201] Jaroměř (spr. -mjersch), Stadt in Böhmen, Bezirksh. Königinhof, an der Mündung der Aupa in die Elbe, über die zwei eiserne Brücken führen, und an den Linien Josefstadt-J.-Liebau und Pardubitz-Seidenberg der Südnorddeutschen Verbindungsbahn gelegen, hat ein Bezirksgericht, eine gotische Dechanteikirche aus dem 14. und eine Kirche (St. Jakob) aus dem 15. Jahrh., eine Handwerkerschule, Flachsspinnerei, Jutespinnerei und -Weberei, Bierbrauerei und Walzfabrik, Gerberei, Riemen- und Zichorienfabrik, Brettsäge, Mühlen, bedeutende Märkte und (1900) 6671 tschech. Einwohner. – J. ward 1307 königliche Leihgedingstadt. 1421 wurde es von den Hussiten erstürmt und 1645–48 wiederholt von den Schweden geplündert. 3 km südlich von J. liegt Josefstadt (s. d.) und 4 km nördlich das Dorf Heřmanitz, Geburtsort Albrechts von Wallenstein, mit Wallfahrtskirche, Weberei und (1900) 453 deutschen Einwohnern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 201.
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