[360] Juliane Marie, Königin von Dänemark und Norwegen, geb. 4. Sept. 1729, gest. 10. Okt. 1796 auf Fredensborg, Tochter des Herzogs Ferdinand 11. Albrecht von Braunschweig-Wolfenbüttel, seit 1752 zweite Gemahlin des Dänenkönigs Friedrich V., geriet bald nach der Thronbesteigung ihres geistesschwachen Stiefsohnes Christian VII. zu diesem, seiner Gemahlin Karoline Mathilde sowie deren Liebhaber Struensee in einen scharfen Gegensatz. Anfang 1772 Mittelpunkt der Verschwörung gegen Struensee,[360] leitete sie nach dessen Sturz im Verein mit ihrem Günstling Guldberg (s. d.), dem frühern Erzieher ihres eignen Sohnes Friedrich, die innere und auswärtige Politik des Landes in nationaldänischem Sinne, bis die Palastrevolution ihres Stiefenkels Friedrich VI. ihrem Einfluß auf die Regierungsgeschäfte ein Ende machte. Mit ihrem Schwager Friedrich d. Gr., der sie sehr schätzte, unterhielt sie einen regen politischen Briefwechsel, den Edv. Holm 1895 und 1899 auszüglich veröffentlichte.