[829] Keltibērer (lat. Celtiberi), Volk im alten Spanien, aus Vermischung der eingewanderten Kelten (s. d.) mit den eingebornen Iberern entstanden und daher von den Griechen K. benannt; sie selbst kannten nur die Namen der einzelnen Stämme: Arevaker, Murboger, Beronen, Pelendoner, Lusonen, Beller und Dittaner. Die K. hatten die Hochebene am obern Iberus in Besitz. Das Land war von steilen Bergketten durchzogen, rauh und unfruchtbar, das Volk der K. das kriegerischste in ganz Spanien. Sie hatten nur wenige Städte, wie Clunia, Segovia, Numantia, und wohnten meist in Dörfern oder halbnomadisch als Hirten, da das Land fast bloß zur Schafweide geeignet war. Sie hatten den keltischen Körpertypus (blonde Haare, blaue Augen und hohe Gestalt) beibehalten, aber iberische Sitte, Tracht, Bewaffnung und Sprache angenommen. Die K. machten unter allen Völkerschaften Spaniens den Römern, denen sie anfangs gegen die Karthager beigestanden hatten, am meisten zu schaffen. Ihr Abfall führte 212 v. Chr. den Untergang der Brüder P. und Cn. Cornelius Scipio herbei. M. Porcius Cato d. Ält. trat zuerst 195 kräftig gegen sie auf. Ti. Sempronius Gracchus zerstörte 179 viele ihrer festen Plätze und brachte sie in eine Art von Abhängigkeit. Viele Niederlagen erlitten die Römer durch die Numantiner; selbst Numantias Zerstörung 133 brach nicht den stolzen Freiheitsmut der K. Unter Sertorius erneuerten sie den Krieg, und erst nach dessen Untergang war die Unterwerfung vollständig. Nun fanden römische Sprache, Kleidung und Sitten Eingang, und das Land ward ein Teil des Conventus Cluniensis der römischen Provinz Hispania Tarraconensis. Vgl. Kiepert in den Monatsberichten der Berliner Akademie, 1864; Phillips, Die Wohnsitze der Kelten auf der Pyrenäischen Halbinsel (Wien 1872); Garofalo, I Celti nella peninsola iberica (in »La Cultura«, 1900).