Keplersches Problem

[841] Keplersches Problem, die von Kepler in der »Astronomia nova« gestellte Aufgabe, den Ort eines Planeten in seiner Bahn für jeden Augenblick anzugeben, wenn die Bahn und die Zeit des Durchganges durch das Perihel gegeben sind. Diese Aufgabe kommt im wesentlichen darauf hinaus, aus der mittlern Anomalie (s. Anomalie) eines Planeten die exzentrische zu berechnen, und führt auf die Auflösung der transzendenten Gleichung (Keplersche Gleichung)

E-e sin E = M.

wo E die exzentrische, M die mittlere Anomalie und e die Exzentrizität der Planetenbahn bezeichnet. Da die Anwendung dieser Gleichung eine sehr vielseitige ist, so hat man über 120 Methoden zu ihrer Auflösung mittels Näherungen aufgestellt und besondere Hilfstafeln hierfür berechnet. Vgl. Astrand, Hilfstafeln zur leichten und genauen Auflösung des Keplerschen Problems (Leipz. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 841.
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