Klinkerfues

[144] Klinkerfues, Wilhelm, Astronom, geb. 29. März 1827 in Hofgeismar, gest. 28. Jan. 1884 in Göttingen, war anfangs Geometer, studierte 1847–51 in Marburg Astronomie, ward 1851 Assistent von Gauß, 1855 Observator und später Direktor der Göttinger Sternwarte und außerordentlicher Professor an der Universität. Seine Arbeiten betreffen hauptsächlich das Gebiet der theoretischen Astronomie, die Bahnbestimmung der Planeten, Kometen, Doppelsterne und Sternschnuppen. Er entdeckte sechs Kometen und veranlaßte nach dem großen Sternschnuppenfall vom 27. Nov. 1872 durch sein Telegramm an die Sternwarte von Madras die Kometenentdeckung von Pogson. Er schlug auch vor, die von Gauß angegebene bifilare Aufhängung beim Hygrometer anzuwenden, und konstruierte einen Gaszünder mit Einrichtung zum Anzünden und Löschen der Straßenlaternen von der Gasanstalt aus. Er schrieb: »Theoretische Astronomie« (Braunschw. 1871, 2. Aufl. von Buchholz 1899), »Theorie des Bifilarhygrometers« (Götting. 1875) u. »Die Prinzipien der Spektralanalyse« (Berl. 1879)

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 144.
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