[161] Klumpp, Friedrich Wilhelm, Pädagog, Verteidiger des Realismus und der leiblichen Ausbildung im Jugendunterricht, geb. 30. April 1790 im Kloster Reichenbach (Schwarzwald), gest. 12. Juli 1868 in Stuttgart, widmete sich theologischen Studien und ward 1821 als Professor an das Gymnasium, 1849 in den Oberstudienrat zu Stuttgart berufen. Aufsehen erregte seine Schrift: »Die gelehrten Schulen, nach den Grundsätzen des wahren Humanismus und den Anforderungen der Zeit« (Stuttg. 182930, 2 Bde.). In ihr verlangt er, daß die erste sprachliche Ausbildung nur in der Muttersprache geschehen und der Unterricht in fremden Sprachen vom 10.14. Lebensjahr für Realisten und Humanisten noch derselbe sein soll. Erst dann dürfen sich beide voneinander trennen. In dem ihm vom König eingeräumten Lustschloß Stetten machte er selbst damit die Probe. K. übte wesentlichen Einfluß auf die Einrichtung der gelehrten Schulen (Schulplan von 1845) und der Realschulen (»Über die Errichtung von Realschulen«, Stuttg. 1836) Württembergs. Auch machte er sich verdient um Einführung des Schulturnunterrichts; vgl. seine Schrift: »Das Turnen ein deutschnationales Entwickelungsmoment« (Stuttg. 1842). Er bearbeitete die 4. Auflage von Guts Muths' »Spielen für die Jugend« (Stutt. 1845) und die 3. von dessen »Gymnastik« (das. 1847).