Koller [3]

[267] Koller, 1) Alexander, Freiherr von, österreich. General der Kavallerie, geb. 3. Juni 1813 in Prag, gest. 29. Mai 1890 in Wien, trat in ein Husarenregiment und machte 1859 als Generalmajor den italienischen Feldzug mit. Seit 1866 Feldmarschalleutnant, befehligte er die 9. Division in Prag, dann die 14. in Preßburg. 1871, nach dem Sturze des Kabinetts Hohenwart, ward er zum kommandierenden General in Prag und Statthalter von Böhmen ernannt und verwaltete seine Ämter tatkräftig im Sinne des Zentralismus. 1874–76 war er Reichskriegsminister, seitdem Mitglied des Herrenhauses, in dem er sich der Verfassungspartei anschloß.

2) Rudolf, schweizer. Maler, geb. 21. Mai 1828 in Zürich, gest. daselbst 5. Jan. 1905, war zuerst Schüler des dortigen Landschafts- und Tiermalers Ulrich und ging dann nach Stuttgart, wo er 1845 und 1846 Pferdestudien machte. Nachdem er noch ein Jahr lang die Kunstakademie in Düsseldorf besucht, bildete er sich in Belgien und Paris und 1850 und 1851 in München weiter aus, wo er sich gänzlich der Tiermalerei, in Verbindung mit der Landschaft, zuwendete. Dann kehrte er in seine Vaterstadt zurück. Die Motive zu den meisten seiner Bilder, die sich durch gediegene Zeichnung und plastische Modellierung der Tiere, durch eindringendes Naturstudium und durch frische Färbung auszeichnen, sind seiner schweizerischen Heimat entlehnt. Seine Hauptwerke sind: Kühe in einem Krautgarten, Idylle aus dem Berner Oberland, Unwetter auf der Alp, Mittagsruhe (im Museum zu Zürich), Kuh und Kalb im Gebirge verirrt, Pferde in einem Hohlweg und Kühe am Seeufer bei Morgenbeleuchtung (beide im Museum zu Basel), pflügende Ochsen (in der Dresdener Galerie), die Gotthardpost, Schlittenpartie (Museum in Aarau), der Wallenstädter See, die Parforcejagd, das verkaufte Kalb und der Pferdekampf.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 267.
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