[339] Komotau, Stadt in Böhmen, 354 m ü. M., am Fuße des Erzgebirges, an den Linien Bodenbach-K. der Staatsbahnen, Prag-K.-Eger und K.-Weipert der Buschtèhrader und Aussig-Teplitz-K. der Aussig-Teplitzer Bahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts, einer Finanzbezirksdirektion und eines Revierbergamtes, hat eine spätgotische kath. Stadtkirche, eine ehemalige Jesuitenkirche, eine evang. Kirche, Synagoge, Schloß (jetzt Rathaus), Stadtpark, Obergymnasium, eine Lehrerbildungsanstalt und eine Fachschule für Maschinengewerbe und Elektrotechnik, Sparkasse, ein Armen-, ein Waisen- und ein Krankenhaus und (1900) 15,896 meist deutsche Einwohner. Die Industrie umfaßt ein Mannesmann-Röhrenwalzwerk, eine Zentralwerkstätte der Buschtěhrader Bahn, eine Papierfabrik, eine Dampfmühle, eine Blech- und Lackierwaren-, eine Kaffeesurrogat- und eine Chemikalienfabrik, eine Bierbrauerei und ein Elektrizitätswerk. 2 km nördlich an dem kleinen Alaunsee liegt das Eisenbad Alaunhütte. In der Umgebung wird Bergbau auf Braunkohlen (Produktion im Komotauer Revier 1903: 1,078,650 Ton.) betrieben. K. war im 13. und 14. Jahrh. im Besitz des Deutschen Ritterordens, ward 1421 von den Hussiten erobert und zerstört und 1605 zur königlichen Stadt erhoben. Vgl. Jentscher, K. und Umgebung (Komotau 1895); G. Schneider, Der Braunkohlenbergbau in den Revierbergamtsbezirken Teplitz, Brüx und K. (Teplitz 1899).