Kondensation [2]

[357] Kondensation, in der Chemie die Verdichtung mehrerer gleichartiger (oder wenigstens gleichgearteter, z. B. homologer) Moleküle zu einem einzigen, wobei zuweilen einfache Moleküle, wie Wasserstoff, Wasser, Ammoniak etc., austreten. So kondensieren sich 3 Moleküle Acetylen beim Erhitzen zu Benzol: 3C2H2=C6H6, und beim Durchleiten von Toluol durch glühende Röhren entsteht Anthracen: 2C7H8=C14H10+3H2. Unter innerer K. versteht man Vorgänge, bei denen aus einem Molekül eines Körpers unter Abgabe einzelner Atome ein neues Molekül entsteht, in dem die Atome meist in inniger Bindung oder verdichtet enthalten sind. Hierher gehören die Anhydridbildung bei zweibasischen Säuren und zweiatomigen Alkoholen, die Bildung der Aldehyde aus den Alkoholen, der Olefine aus den Alkoholen, die Bildung von Cyanamid aus Harnstoff, die Kondensationsvorgänge bei den Orthoderivaten des Benzols etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 357.
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