Kufra

[767] Kufra (Kufara, El Kofra), Oasengruppe in der Libyschen Wüste, zwischen 24–26° nördl. Br. und 19–23° östl. L., 270–490 m ü. M., besteht aus den Oasen Taiserbo (6343 qkm), Sighen (2054 qkm), Buseima (320 qkm), Erbehna (314 qkm) und Kebabo (8793 qkm), im ganzen 17,824 qkm groß. Fließende Gewässer gibt es nicht, doch hat jede Oase einen salzigen See oder Sumpf, süßes Wasser findet man überall in 1–3 m Tiefe. An Fruchtbäumen vieler Arten ist K. sehr reich, namentlich an buschförmigen Datteln, von denen es 1 Million gibt. Pferde, Esel, Ziegen, Schafe und Rinder werden gehalten. Die Temperatur ist weniger hoch als an andern Orten gleicher Lage, Rohlfs fand im August und September 47 und 43°. Die Bevölkerung zählt nur 700 Köpfe, denn die meisten der Suya-Araber wohnen in Barka und kommen nur zur Dattelernte nach K.; die ansässige Bevölkerung ist auf das Kloster der Sekte Sidi Snussis, Sauya es Istat, und das Dorf Dschof, beide in Kebabo, beschränkt. Die Gruppe steht in loser Abhängigkeit zu Tripolis. Gerhard Rohlfs (vgl. dessen Werk »Kufra«, Leipz. 1881) erreichte K. als erster Europäer 1879, wurde aber in Kebabo zum Rückzug gezwungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 767.
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