Kuldeer

[783] Kuldeer, vom keltischen céle de, d. h. vir dei, Mann Gottes, gebildete altirische Bezeichnung für Mönche und Anachoreten, seit dem Ende des 8. Jahrh. auf Angehörige geistlicher Genossenschaften angewendet, die vom 9.–12. Jahrh. weniger in Irland als in Nordbritannien (Schottland) von Bedeutung waren, bis sie in den römischen Orden untergingen. In den Darstellungen der ältern irischen Kirchengeschichte, z. B. bei Ebrard (»Die iroschottische Missionskirche«, Gütersloh 1873), spielen die K. nicht selten eine phantastische, aus den Quellen nicht zu rechtfertigende Rolle. Vgl. Reeves, The Culdees of the British Islands (Dubl. 1864); Zimmer, Artikel »Keltische Kirche« in der »Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche« (Bd. 10, Leipz. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 783.
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