[91] Lamu, kleine Insel an der Küste von Britisch-Ostafrika (2°16´ südl. Br. und 40°56´ östl. L.), mit Sansibar und Pemba etwa 2600 qkm, nahe der Insel Manda, mit gleichnamigem Hafen, dessen Einfahrt durch Sandbänke im Kanal Kipungani und Korallenriffe (bei Nordwestmonsum) gefährlich ist. L., inmitten von Kokospflanzungen, mit gutem Klima, engen Straßen und zerfallenen Häusern, hat mit dem nahen Schella etwa 15,000 Einw., die Elfenbeinschnitzereien, Ebenholzmöbel mit eingelegter Arbeit und Messerschmiedewaren liefern. Einst dem Sultan von Sansibar gehörig, ist L. nach dem deutsch-englischen Vertrag (1. Juli 1890) in den Besitz der Britisch-Ostafrikanischen Gesellschaft übergegangen, 1893 unter englisches Protektorat gestellt. Jetzt Hauptstadt von Tanaland, wird es von Dampfern der Deutsch-Ostafrikalinie und den englischen zwischen Sansibar und Aden verkehrenden angelaufen. Der Distrikt L. zählt (1903) über 31,500 Einw.