Lauter [1]

[258] Lauter, 1) linker Nebenfluß des Rheins in der bayrischen Pfalz, entspringt auf der Hardt, unweit Pirmasens, fließt südlich bis D. ihn durch das pittoreske Dahntal, dann südöstlich bis Weißenburg, wo er aus dem Gebirge tritt, bildet weiterhin die Grenze zwischen der Pfalz und Elsaß-Lothringen und mündet nach einem Laufe von 82 km in zwei Armen unterhalb Lauterburg. Zwischen Lauterburg und Weißenburg zogen sich früher an dem steilen Südufer des Flusses 18 km weit die Lauterburger oder Weißenburger Linien (les lignes de la [258] Lutter) hin, eine Reihe von Gräben, Wällen und Schanzen, die verschiedenen Kriegsoperationen zur Basis dienten. Am 4. Juli 1705 wurden diese Linien von den Franzosen unter Villars den Kaiserlichen entrissen, 13. Okt. 1793 von den Österreichern unter Jellachich den Franzosen, aber schon 25. Dez. wieder von den letztern unter Hoche genommen. Vgl. Bayberger, Geographische Studien über das nordwestpfälzische Lautertal (Frankf. u. Kaisersl. 1899). – 2) Linker Nebenfluß der Donau in Württemberg, entspringt südlich von Urach auf der Alb, durchfließt das mit Burgen gekrönte Lautertal und mündet zwischen Ober- und Untermarchtal. Der Fluß wird zuletzt so eingeengt, daß nur ein Fußpfad neben ihm Raum hat. Seine Länge beträgt 47 km.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 258-259.
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