Leōni [2]

[419] Leōni, Leone, ital. Bildhauer, Erzgießer, Goldschmied und Medailleur, geb. 1509 in Arezzo, gest. um 1590, war anfangs in Mailand tätig, wo er das Grabmal des Giovanni Giacomo Medici im Dom (Marmor und Bronze) ausführte, dann in Genua (um 1540), wurde von Karl V. nach Brüssel berufen und später nach Spanien geschickt, wo er zahlreiche Werke (Statuen, Büsten, Medaillen etc.), meist in Bronze, ausführte. Besonders gerühmt wurde eine kolossale Statue des Kaisers, der man die Rüstung[419] abnehmen konnte. Von seinen übrigen, durch vornehme Haltung und lebensvolle Darstellung ausgezeichneten Werken sind die Statue des D. Ferrante in Guastalla und die Bronzestatuen für die Kirche des Escorial hervorzuheben, die er in Gemeinschaft mit seinem Sohn Pompeio und dessen Sohn Miguel ausführte, von seinen Medaillen die auf Karl V., Michelangelo, Pietro Aretino, Andrea Doria und Ferdinando Gonzaga. – Sein Sohn Pompeio (gest. 1610 in Madrid) führte die Bronzestatuen des Herzogs und der Herzogin von Lerma für die Kirche San Pablo und vier Apostel für die Kirche San Miguel in Valladolid aus. Vgl. E. Plon, Leone L., sculpteur de Charles-Quint, et Pompeo L., sculpteur de Philippe II (Par. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 419-420.
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