Lundegård

[843] Lundegård, Axel, schwed. Schriftsteller, geb. 17. Dez. 1861 in Schonen, studierte seit 1879, hat sich seit 1886 vielfach im Auslande aufgehalten und wohnt jetzt zu Grenna in Schweden. L. verfaßte zuerst mit Victoria Benedictsson (s. d.) das Schauspiel »Final« (1885) und gab nach ihrem Tode den Roman »Die Mutter« (1888), das Drama »Den Bergtagna« (1890) und die Novellen »Erzählungen und Entwürfe« und »Nachlese« heraus. Mit Verwertung ihrer Tagebücher und Briefe schrieb er ihre ergreifende Selbstbiographie »Victoria Benedictsson« (1890). Seine folgenden Romane »Der rote Prinz« (1889), ein Jugendleben in Stimmungsbildern, »La Mouche« (1891), das Heinrich Heines Liebe zu Camilla Selden schildert, »Titania« (1892, 2 Bde.; 2. Aufl. 1895), »Der Sturmvogel« (1893) und »Prometheus« (1893, 2. Aufl. 1901) sind Ausdrücke eines fabulierfreudigen Talents, das die frische Luft am Leben und Erzählen von der grauen Stimmung der kritisch-grüblerischen 1880er Jahre fernhielt. In seinen spätern Werken: »Tante Ulla« (1894), »Tannhäuser« (1895), »Frau Hedwigs Tagebuch« (1895), »Asra« (1898), »Elsa Finne« (1902, 2. Aufl. 1903), »Das Recht des Gefühls« (1902), »Sturz« (1900), treten seine Fehler, Mangel an psychologischer Tiefe und bitterm Ernst, mehr hervor und werden von der gewandten, fließenden Erzählung nicht so gut aufgewogen wie in dem historischen Roman »Struensee« (1898–1900), der in 3 Teilen die Laufbahn des jungen Altonaer Arztes Struensee zum Staatsminister in Dänemark und seinen jähen Sturz schildert. Seit 1902 arbeitet L. an einer andern historischen Trilogie, wovon »Die Sage der Königin Philippa« (1904) einen vielversprechenden Anfang machte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 843.
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