Luschka

[866] Luschka, Hubert von, Mediziner, geb. 27. Juli 1820 in Konstanz, gest. 1. März 1875 in Tübingen, erlernte die Pharmazie, studierte seit 1841 in Freiburg und Heidelberg, ward 1845 Assistent Stromeyers in Freiburg, 1849 Prosektor und außerordentlicher Professor in Tübingen, wo er 1855 die ordentliche Professur der Anatomie erhielt. 1865 wurde ihm der persönliche Adel verliehen. Durch seine »Anatomie des Menschen in Rücksicht auf das Bedürfnis der praktischen Heilkunde« (Tübing. 1862–69, 3 Bde.) löste er die Aufgabe, dem Bedürfnis des Arztes und Chirurgen allseitig zu genügen und die Anatomie mit der klinischen Medizin und der Chirurgie zu verknüpfen. Besonders hat er die topographische Anatomie wesentlich gefördert, wobei ihm die Methode der Fixierung innerer Organe mittels langer Nadeln vor dem Öffnen der Leiche wesentliche Dienste leistete. Auch war er einer der ersten, die behufs topographisch-anatomischer Forschungen Durchschnitte an gefrornen Leichen machten. Er schrieb: »Die Nerven in der harten Hirnhaut« (Tübing. 1850); »Die Struktur der serösen Häute des Menschen« (das. 1851); »Der Nervus phrenicus des Menschen« (das. 1853); »Die Adergeflechte des menschlichen Gehirns« (das. 1855); »Die Brustorgane des Menschen in ihrer Lage« (das. 1857); »Die Halbgelenke des menschlichen Körpers« (Berl. 1858); »Die Halsrippen und die Ossa suprasternalia« (Wien 1859); »Der Herzbeutel und die Fascia endothoracica« (das. 1859); »Der Hirnanhang und die Steißdrüse des Menschen« (Berl. 1860); »Der Schlundkopf des Menschen« (Tübing. 1868); »Der Kehlkopf des Menschen« (das. 1871); »Die Lage der Bauchorgane« (Karlsr. 1873) u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 866.
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