[4] Lys (spr. lïs, fläm. Leye), kanalisierter Fluß in Frankreich und Belgien, entspringt bei Lisbourg im franz. Depart. Pas-de-Calais, wird bei Aire schiffbar, bildet 27 km weit die Grenze zwischen Frankreich (Depart. Nord) und Belgien, durchfließt dann die belgischen Provinzen Westflandern und Ostflandern, nimmt die Deule und den Mandel auf und mündet nach einem Laufe von 214 km, wovon 99 allein auf Frankreich entfallen, bei Gent in die Schelde. Die L. steht mit mehreren Schiffahrtskanälen in Verbindung. An ihren Ufern fanden 12. und 13. Sept. 1793 siegreiche Gefechte der Holländer gegen die Franzosen statt. Während der französischen Okkupation 17941814 gab es ein besonderes Departement »de la Lys« mit der Hauptstadt Brügge. Vgl. Beghin, Le pays de la L. (Par. 1876).
Brockhaus-1911: Lys · Aire-sur-la-Lys
Meyers-1905: Lys d'or