Lys [1]

[653] Lys, 1) kanalisirtrer Fluß m Frankreich u. Belgien, entspringt bei dem Marktflecken Lisbourg im Arrondissement St. Pol des französischen Departaments Pas de Calais; durchfließt das Departtement Nord, bildet dann die Grenze zwischen diesem Departement u. der belgischen Provinz Westflandern, durchfließt dann diese Provinz u. die Provinz Ostflandern, nimmt die Deule, Mandelbeke u. Heulebeke auf u. fällt bei Gent in die Schelde; sie läuft 221/2 Meilen, ist von Merville an schiffbar u. mit der Colme durch einen Kanal verbunden. Dieser Fluß bildete ehemals die Grenze zwischen Frankreich u. Deutschland. Hier legte Ludwig XIV. 1695 seine ersten Linien an, die in 8 Tagen von 20,000 Bauern gegen 2 deutsche Meilen lang gemacht wurden, aber wegen ihrer Länge unhaltbar waren. Hier auch am 12. u. 13. Sept. 1793 Sieg des Erbprinzen von Oranien mit 15,000 Holländern über den französischen General Houchard: 2) ehemaliges französisches Departement, ein Theil Flanderns; 75 QM., 491,100 Ew. Hauptstadt: Brügge.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 653.
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