Meßkette

[669] Meßkette (Feldkette, Lachterkette), Feldmeßinstrument für Längenmessungen auf der Bodenlinie. Die Meßketten sind 20 m lang, aus 5–7 mm starkem Stahldraht in Gliedern von 50 (Deutschland) cm Länge gefertigt, die durch kleine Ringe verbunden sind. Von Mitte zu Mitte der Ringe beträgt die Länge genau 50 cm. Die beiden Endglieder sind mit größern Ringen von 4–5 cm Durchmesser versehen, deren Mittelpunkt als Anfangs-, bez. Endpunkt der Kettenlänge gilt. Durch diese Ringe werden die zum Straffziehen der Kette dienenden Keltenstäbe von 1,25 m Länge, mit eiserner Spitze, gesteckt. Beim Messen mit der M. bezeichnet man die Endpunkte der zu messenden Linie durch Flaggen, auf die bei jeder Einzelmessung die Kettenstäbe eingerichtet werden. Zwei Mann ziehen die Kette, der vordere steckt vor jedem Weitergehen in das Loch, aus dem er den Kettenstab zieht, ein Zähl- (Markier-) Stäbchen (Kettennagel), das der hintere Kettenzieher herausnimmt und auf seinen Kettenstab steckt. Statt der M. wendet man jetzt meistens das 10–20 m lange, 1–2 cm breite stählerne Meßband an, auf dem die einzelnen Meter durch Messingknöpfchen bezeichnet sind. Zu Längenmessungen in Bergwerken dient die Lachterkette von 5 Lachter oder 10 m Länge und statt der Markierstäbchen messingene Markscheiderschrauben.[669] Für Messungen, die keine besondere Genauigkeit erfordern, ist das Meßband aus geöltem Leinen- oder Kamelgarnband mit ausgedruckter Metereinteilung in einer ledernen Kapsel ausreichend und bequem. Tetrameter sind Meßbänder mit vier Skalen, nämlich Zentimetermaß sowie Maße des Durchmessers und der Fläche des Kreises für die abgelesene Zentimeterzahl, schließlich Volumen des Zylinders von 1 m Höhe für jenen Durchmesser. Ebenso sind auch Meßschnüre, geölte Hanfschnüre, namentlich in Bergwerken und bei Wasserbauten (Stromregulierungen), gebräuchlich.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 669-670.
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