Mehemed Rüschdi Pascha Schirwani Zade

[546] Mehemed Rüschdi Pascha Schirwani Zade, türk. Großwesir, geb. 1825 zu Schirwan in Transkaukasien, gest. 23. Sept. 1874 in Taif, wurde in Konstantinopel erzogen, trat in die Körperschaft der Ulemas ein und rückte bald zum Mufti auf. Durch Fuad Pascha, der ihn 1860 nach Damaskus zur Untersuchung der Christenmetzeleien als Rechtskundigen mitnahm, wurde er 1862 zum Generalgouverneur von Syrien und in demselben Jahre zum Minister des Wakuf (der Kirchengüter), bald darauf auch der Finanzen ernannt. Kurze Zeit war er auch Minister des Innern. Nach dem Tod Ali Paschas wurde er 1871 von Mahmud Nedim Pascha nach Amasia verbannt, aber 1872 als Minister wieder zurückberufen und 1873 Großwesir. Er verschaffte dem Chedive von Ägypten einen neuen Ferman mit außerordentlichen Zugeständnissen, ward aber im Januar 1874 wieder gestürzt und zum Gouverneur von Hidschas ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 546.
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