Melanismus

[571] Melanismus (griech., »Schwarzfärbung«), im Gegensatz zu Albinismus die Neigung vieler Lebewesen, gelegentlich eine dunklere Färbung als gewöhnlich anzunehmen. M. wird sehr häufig bei Schmetterlingen (z. B. dem Kaisermantel und vielen Augenfaltern), bei Vögeln (z. B. Sperlingen), Fischen etc. bemerkt; bei den Schmetterlingen soll feuchtes Klima (z. B. im Gebirge) der Anlaß sein; Finken und Lerchen werden nach Blumenbach schwarz, wenn sie bloß Hanfsamen fressen. Beim Menschen gehört dahin die Neigung zu übermäßig brünetter Hautfärbung, auch Sommersprossenbildung und die Neigung der schwangern Frauen zu gesteigerter Hautpigmentbildung. Pathologisch tritt M. bei der Addisonschen Krankheit, die danach auch Bronzekrankheit genannt wird, auf. Verschieden ist dabei die Herkunft und Art des Farbstoffes; seine Abstammung aus Blutfarbstoff ist unwahrscheinlich, vielfach wird er durch farbstoffbeladene Wanderzellen den Hautepithelzellen zugetragen. Auch langdauernder innerlicher Gebrauch von Silbersalzen erzeugt dauernde Schwarzfärbung der Haut.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 571.
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