Melk

[580] Melk (Mölk), Stadt in Niederösterreich, am rechten Ufer der Donau, zwischen den Mündungen der Melk und Pielach, an der Staatsbahnlinie Wien-Salzburg gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein Krankenhaus, Blindenheim, Bierbrauerei, Drahtstift- und Seilerwarenfabrik und (1900) 2259 Einw. Über der Stadt erhebt sich malerisch auf einem 57 m gegen die Donau steil abfallenden Granitfelsen die berühmte, 1089 gegründete, 1701–38 neuerbaute Benediktinerabtei M. mit einer prachtvoll ausgestatteten, auch wegen ihrer Orgel berühmten Kirche, einer Hauskapelle (mit dem in Gold getriebenen, mit Edelsteinen geschmückten »Melker Kreuz« von 1363), einem Obergymnasium[580] mit Konvikt, einer Bibliothek (50,000 Bände nebst Inkunabeln und Handschriften), Gemälde- und Münzsammlung und einem Park. –

Wappen von Melk.
Wappen von Melk.

Der Ort kommt unter dem Namen Medelikhe schon im Nibelungenlied vor. Später stand hier ein Schloß der Markgrafen von Babenberg, das von Leopold II. 1089 in ein Kloster umgewandelt wurde. Dasselbe ist auch wiederholt belagert worden, so namentlich 1683 von den Türken, und zeigt noch Reste der ehemaligen Befestigungswerke. Das romantische Donautal zwischen M. und Krems heißt die Wachau. Vgl. Keiblinger, Geschichte des Benediktinerstifts M. (Wien 1851–69, 3 Bde.); Linde, Chronik des Marktes M. (2. Aufl., Melk 1900); Katschthaler, Melk (aus »Topographie von Niederösterreich«, Wien 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 580-581.
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