Memleben

[586] Memleben, Dorf im preuß. Regbez. Merseburg, Kreis Eckartsberga, an der Unstrut, hat eine evang. Kirche und (1905) 588 Einw., merkwürdig wegen des daselbst im 10. Jahrh. von Otto II. gegründeten Benediktinerklosters, das 1015 als Propstei dem Kloster Hersfeld unterstellt wurde und bis 1552 bestand. Die Vogtei darüber kam 1346 von den Grafen von Orlamünde an die Landgrafen von Thüringen. Heinrich I. und Otto I. starben daselbst. Von der im Übergangsstil erbauten Klosterkirche sind noch bedeutende Ruinen mit Wandmalerein vorhanden, die König Friedrich Wilhelm IV. geschmackvoll restaurieren ließ. Am besten erhalten ist die auf schön gearbeiteten Säulen ruhende, gleichfalls restaurierte Krypte. In der Nähe die Ruine Wendelstein. Vgl. Wilhelm, Geschichte des Klosters M. (Naumb. 1827); »Beschreibende Darstellung der ältern Bau- u. Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen«, Heft 9 (Halle 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 586.
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