Minos

[884] Minos, mythischer König von Kreta, Sohn des Zeus und der Europa, Gemahl der Pasiphaë (s. d.), Vater der Ariadne, der Phädra, des Androgeos, Glaukos u. a., Bruder des Rhadamanthys und Sarpedon, gab Kreta die berühmte Minoische Gesetzgebung, die ihm Zeus offenbarte. Auch soll er die erste bedeutende Seemacht geschaffen haben. Nach seinem Tode wurde er wegen seiner Gerechtigkeit mit Äakos und Rhadamanthys Richter der Unterwelt. Aber schon früh erscheint er in der Sage auch als grausamer Tyrann, so besonders in dem Athen auferlegten Menschentribut (s. Androgeos und Minotauros). Seinen Tod soll M. bei Verfolgung des Dädalos in Sizilien im Bade durch die Töchter des Königs Kokalos oder durch diesen selbst gefunden haben. Vgl. Benfey, Hermes, M., Tartaros (Göttingen 1877).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 884.
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