Naue [2]

[464] Naue, Julius, Maler, geb. 17. Juli 1835 in Köthen, bildete sich anfangs in Nürnberg bei Kreling und war 1861–66 Schüler von M. v. Schwind in München. Unter seinen Werken sind mehrere Zyklen in Aquarell, so das Märchen vom Kaiser Heinrich I. und der Prinzessin Ilse (1865–67) und Prometheus (1872–73), ferner acht große Fresken: Germania, Roma, Alarich etc., für eine Villa bei Lindau (1868), ein Freskenzyklus aus der deutschen Heldensage für ein Hamburger Privathaus (1875–77) und sieben Temperabilder (»Helgi und Sigrun«) für ein Schloß in Mecklenburg (1879) hervorzuheben. Er hat auch radiert und Zeichnungen für den Holzschnitt nach Schwind gefertigt und wurde infolge seines Werkes »Die Hügelgräber zwischen Ammer- und Staffelsee« (Stuttg. 1887, mit 52 Tafeln) von der Universität Tübingen durch die Doktorwürde ausgezeichnet. Außerdem schrieb er: »Die prähistorischen Schwerter« (Münch. 1885), »Die Bronzezeit in Oberbayern« (das. 1894, mit 49 Tafeln) und gibt seit 1889 die »Prähistorischen Blätter« (das.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 464.
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