Isergebirge

[45] Isergebirge, Gebirge im preuß. Regbez. Liegnitz und in Böhmen (s. Karten »Schlesien« u. »Böhmen«), ein Teil der Sudeten, zwischen dem Riesengebirge und dem großen Zacken einerseits, dem Lausitzer Gebirge und der Lausitzer Neiße anderseits. Es ist ein meist aus Gneis und Glimmerschiefer bestehendes Gebirge, aus vier fast parallelen Ketten gebildet, die sich in der Richtung von SO. nach NW. erstrecken. Der Hauptzug ist der Hohe Iserkamm, der sich mit einer Mittelhöhe von 1000 m vom Zacken bei Schreiberhau über den Hochstein (1058 m) in einer Länge von 16 km bis zu der 1122 m hohen Tafelfichte (s. d.) erstreckt, an deren Südostfuß die Quelle der Großen Iser liegt. Der Hohe Iserkamm trägt die höchste Erhebung des Gebirges, den Hinterberg, den Südgipfel der Grünen Koppe mit 1126 m Höhe. Südlich, durch die Iserwiese getrennt, zieht sich der Mittlere Iserkamm 11 km lang zwischen der Großen und Kleinen Iser hin, nicht selten bis gegen 1000 m ansteigend; einen zweiten südlichen Parallelzug bildet der Welsche oder Wohlsche Kamm, im Sieghübel 1125 m hoch. Der vierte, nördliche Parallelzug ist im allgemeinen niedriger, er führt den Namen Kemnitzkamm und erreicht im Kemnitzberg 958 m. Der 1884 zu Reichenberg in Böhmen gegründete Gebirgsverein für das Jeschken- und Isergebirge ist bestrebt, das I. für den Touristenverkehr immer mehr zu erschließen. Vgl. Neugebauer, Führer ins I. (5. Aufl., Görlitz 1896); Adam, Führer durch das I. (2. Aufl., das. 1904), und das »Jahrbuch« des genannten Vereins (seit 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 45.
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