Neutra [3]

[583] Neutra (magyar. Nyitra, spr njítra), Stadt mit geordnetem Magistrat und Sitz des gleichnamigen ungar. Komitats (s. oben), an der Neutra und am Fuß des 587 m hohen Zobor, an der Staatsbahnlinie Neuhäusel-Privitz und der Lokalbahn N.-Lipótvár, mit altem bischöflichen Schloß, das samt der aus zwei Kirchen bestehenden Kathedrale und der bischöflichen Oberstadt auf einem mitten im Tal aufsteigenden Felsen erbaut und mit Wällen, Bastionen und Toren versehen ist. Die Unterstadt enthält 3 Kirchen, 3 Klöster, mehrere öffentliche Gebäude (Komitatshaus, neues Rathaus und Theater) und hat (1901) 15,169 magyarische, slowakische und deutsche (meist römisch-katholische und israelitische) Einwohner, die Acker- und Weinbau, Fabrikation von Mehl, Malz, Spiritus, Essig, landwirtschaftlichen Maschinen etc. und lebhaften Handel treiben. N. hat einen Gerichtshof, eine Finanzdirektion, ein kath. Obergymnasium, ein bischöfliches Seminar, eine theologische Lehranstalt, eine bischöfliche Bibliothek (über 40,000 Bände), ein Bürgerasyl und ein Honvédbarackenlager Ausflugsorte sind die Insel am Fuße des Schloßberges und der gegenüberliegende, reichbewaldete Berg Zobor, dessen unterer Teil mit Weingärten und Villen bedeckt ist; oben Ruinen eines Klosters.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 583.
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