Norbert

[736] Norbert, der Heilige, Stifter des Prämonstratenserordens, aus dem Hause der Grafen von Gennep, geb. um 1085, gest. 6. Juni 1134, verbrachte als Kanonikus in Xanten und Kaplan des Kaisers Heinrich V. seine Jugend in Üppigkeit. Erst die Rettung aus Todesgefahr machte 115 einen solchen Eindruck auf ihn, daß er seit 1118 als Bußprediger Frankreich und die Niederlande durchzog und 1119 den Orden der Prämonstratenser (s. d.) gründete. 1126 wurde er Erzbischof von Magdeburg, wo er seinem Domkapitel gegenüber einen schweren Stand hatte. Er gewann auf die allgemeinen Verhältnisse der Kirche großen Einfluß, indem er den deutschen König Lothar zur Anerkennung Innozenz' II. (s. d.) und zur Verwerfung Anaklets II. bewog. N. wurde 1582 heilig gesprochen. Seine Reliquien kamen 1626 nach der Abtei Strahov (Prag). Die Böhmen verehren ihn als Landespatron. Vgl. Rosenmund, Die ältesten Biographien des heiligen N. (Berl. 1874); Madelaine, Histoire de saint N. (Lille 1886); »Leben des heil. N., Erzbischofs von Magdeburg etc.« (in den »Geschichtschreibern der deutschen Vorzeit«, Bd. 64, Leipz. 1895); Zák, Der heil. N. (Wien 1900), und die Literatur beim Artikel »Prämonstratenser«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 736.
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