Northeim

[788] Northeim (in der Volkssprache Norten), Kreisstadt im preuß. Regbez. Hildesheim. an der Rhume, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Elze-Kassel und Ottbergen-Nordhausen, 120 m ü. M., hat eine schöne evangelische und eine kath. Kirche, ein Gymnasium, ein evangelisch es Schullehrerseminar, landwirtschaftliche Winterschule, Amtsgericht, Spezialkommission, eine Zuckerfabrik, Zigarrenfabrikation, eine große Handelsmühle, Molkerei, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, Tabakbau und (1905) 7984 Einw., davon 415 Katholiken und 104 Juden. Da bei der lange Rücken des Wieterberges (328 m), mit Turm und schöner Aussicht. – N. erhielt 1208 Stadtrecht und war Mitglied der Hansa. Die Reformation wurde erst 1539 angenommen; im Dreißigjährigen Kriege wurde die Stadt 18. Juni 1627 von den Kaiserlichen erstürmt. Das Stift St. Blasii wurde um 1063 von Otto von N. als Benediktinerkloster gegründet und zur Zeit der Reformation säkularisiert. Vgl. Wennigerholz, Beschreibung und Geschichte der Stadt N. (Northeim 1896, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 788.
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