[88] Opzoomer, Cornelis Willem, niederländ. Philosoph und Jurist, geb. 20. Sept. 1821 in Rotterdam, gest. 23. Aug. 1892 in Osterbeek, studierte in Leiden und ward 1846 Professor der Philosophie in Utrecht. Seit 1861 war er Präsident der königlichen Akademie der Wissenschaften. O. vertrat in der Philosophie eine Art Empirismus, schied aber das Gebiet des Glaubens von dem des Wissens, indem er als Quellen für die Erkenntnis auch das sittliche und das religiöse Gefühl annahm. In »De weg der wetenschap« (Utrecht 1851; deutsch von Schwindt, das. 1852; dann umgearbeitet u. d. T.: »Het wezen der kennis«, Amsterd. 1863, 2. Aufl. 1867) gab er ein Handbuch der Logik, in dem er die Methode der Naturwissenschaften und ihre Anwendung auf die ethischen Disziplinen darzulegen suchte. Ferner schrieb er: »Oratio de philosophiae natura« (Utrecht 1852); »Wetenschapen wijsbegeerte« (Amsterd. 1857); »De waarheiden hare kenbronnen« (das. 1859, 2. Aufl. 1862); »De godsdienst« (das. 1864; deutsch von Mook, Elberf. 1868) u.a. Als Jurist lieferte er unter anderm eine ausführliche Erklärung des holländischen Zivilgesetzbuches (Haag 186487, 11 Bde.). Gesammelte kleinere Schriften erschienen als »Losse bladen« (Haag 188687, 3 Bde.). Seine Tochter Adele Sophia Cornelia, geb. 21. Juli 1857[88] in Utrecht, lebt als Frau von Antal zu Pápa in Ungarn und machte sich unter dem Namen A. S. C. Wallis bekannt durch die historischen Romane: »In dagen van strijd« (5. Aufl., Amsterd. 1900), »Vorstengunst« (4. Aufl., Haarl. 1896, 3 Bde.; auch in deutscher Übersetzung: »Fürstengunst«, Heerenveen 1884) u.a.