Pálffy

[329] Pálffy (spr. pālfi), Albert, ungar. Novellist und Publizist, geb. 20. April 1820 zu Gyula im Békéser Komitat, gest. 23. Dez. 1897 in Budapest, kam 1844 zur juridischen Praxis nach Pest, betrat hier die literarische Laufbahn und gehörte zu dem »Bunde der Zehn«, den Petöfi, Jókai, Obernyik u.a. bildeten. Er schrieb Novellen und Romane und gab 1848 ein lebendig geschriebenes, von radikal-revolutionärem Geist erfülltes Tageblatt: »Márczius tizenötödike« (»Der 15. März«), heraus, das ihm vielfache Feindschaft eintrug, aber immer mit großer Begierde gelesen ward. Nach der Revolution wurde er vor das Kriegsgericht zitiert, fünf Monate lang im Pester »Neugebäude« gefangen gehalten und dann in Budweis interniert, wo er zwei Jahre blieb. Nach seiner Befreiung setzte er seine literarische Tätigkeit auf dem Felde der Erzählung fort (»Der ungarische Millionär«, 1845; »Das schwarze Buch«, 1846; »Hinterlassene Novellen eines Flüchtlings«, 1850; »Mutter und Gräfin«, 1886; »Aus den letzten Jahren von Altungarn«, 1890) u.a. Seine zahlreichen, in Zeitschriften erschienenen Novellen, mehr als 80, sind noch nicht gesammelt. Die Kisfaludy-Gesellschaft wählte P. 1864, die ungarische Akademie der Wissenschaften 1884 zum Mitglied.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 329.
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