[290] Pacca, Bartolommeo, röm. Kardinal, geb. 25. Dez. 1756 in Benevent, gest. 19. April 1844, ward 1785 Erzbischof in partibus und Nunzius in Köln, 1794 Nunzius in Lissabon und 23. Febr. 1801 Kardinal, worauf er nach Rom zurückkehrte. Als treuer Anhänger des Papstes Pius VII. in dessen Streitigkeiten mit Frankreich ward er 1808 zum Prodatar ernannt. Da er die Bannbulle gegen Napoleon I. in Rom verbreitet hatte, ward er 6. Juli 1809 von den Franzosen mit dem Papst gefangen aus Rom weggeführt und 21/2 Jahre in Hast gehalten. Infolge des Konkordats von Fontainebleau 1813 wieder frei, überredete er den Papst zu dessen Bruch und wurde deshalb im Januar 1814 nach Uzès verbannt. Nach Napoleons I. Sturz in seine Würden wieder eingesetzt und 1830 zum Bischof von Ostia und Velletri ernannt, wirkte er im Gegensatz zu Consalvi auf die schroffste Reaktion hin. Er schrieb: »Memorie istoriche del ministerio di due viaggi in Francia e della cattività nel castro di San Carlo« (Rom 1830, 3 Bde.; neue Ausg., Orvieto 1843), »Notizie sul Portogallo« (Rom 1835), »Relazione del viaggio di papa Pio VII etc.« (das. 1833), welche Werke (Augsb. 1831–36, 6 Bde.) auch deutsch erschienen. Vgl. Rinieri, Corrispondenza dei cardinali Consalvi e P. nel tempo del Congresso di Vienna (Mail. 1903). – Sein Großneffe Bartolommeo, geb. 25. Febr. 1817 in Benevent, gest. 13. Okt. 1881, ward 1875 ebenfalls zum Kardinal ernannt.