Palembang

[325] Palembang, niederländisch-ind. Residentschaft, an der Südostküste von Sumatra (s. Karte »Hinterindien«), zwischen 0°47´-5°15´ südl. Br., begrenzt von der Residentschaft Ostküste und den Lampongschen Distrikten, umfaßt mit dem tributären Sultanat Dschambi 139,128 qkm mit (1900) 804,299 Einw. worunter 373 Europäer, 6451 Chinesen und 1876 Araber, wovon auf Dschambi 48,649 qkm mit 76,000 Einw. kommen. Die eingeborne Bevölkerung besteht teils aus mohammedanischen Malaien, teils aus heidnischen Stämmen, Resten der Urbevölkerung, die in dem dichten Waldgebirge des Innern ein primitives Jägerleben führen. Das Land ist sehr fruchtbar; seine Produkte (Reis, Kaffee, Tabak, Pfeffer, Zimt, Petroleum u.a.) werden zum großen Teil auf dem Fluß Musi zur Hauptstadt P. geführt, die, etwa 90 km oberhalb der Mündung gelegen, wegen häufiger [325] Überschwemmungen auf Pfählen erbaut ist, als bedeutendere Steinbauten nur die Wohnung des Residenten, eine schöne Moschee und einen alten Palast des frühern Herrschers, jetzt Kaserne, aufweist und (1895) 53,788 Einw. zählt, worunter 242 Europäer, 4725 Chinesen und 1825 Araber, die Seidenweberei, Anfertigung von schönen Kris (Dolchen), Elfenbein- und Holzschnitzereien, Goldarbeiten, Schiffbau und Handel betreiben. P. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. 3 km stromab befinden sich die Grabdenkmäler der frühern Sultane von P., zu deren mächtigem Reich auch Banka gehörte. 1618 legten die Holländer eine Faktorei an der Küste an. 1662 begannen mit der Ermordung der Holländer Kämpfe, die erst 1821 mit der völligen Unterwerfung des Landes und seiner Verwandlung in eine holländische Residentschaft ihr Ende fanden. Vgl. Mohnike, Banka und P. (Münst. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 325-326.
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