Parallelismus

[426] Parallelismus (griech.), eine Art der Übereinstimmung des Verschiedenen, die darin besteht, daß den Elementen oder Teilen des einen Elemente oder Teile des andern in gesetzmäßiger Weise entsprechen; in der Rhetorik und Poetik die Aneinanderreihung von Satzteilen oder Sätzen gleichen oder irgendwie verwandten Inhalts (P. membrorum), besonders häufig in der hebräischen Poesie der Bibel. Man unterscheidet vorwiegend den synonymen P., wie 5. Mos. 32,2: »Träufle wie Regen meine Lehre, fließe wie Tau mein Wort«, und den antithetischen P., wie Spr. Sal. 10,1: »Ein weiser Sohn erfreuet den Vater, ein törichter Sohn ist der Kummer der Mutter«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 426.
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