Parry-Archipel

[466] Parry-Archipel, Inselgruppe des arktischen Nordamerika, nördlich von dem Lancastersund, der Barrowstraße, dem Melvillesund und der Banksstraße, besteht aus den sechs größern Inseln Nord-Devon (53,400 qkm), Bathurst (19,100 qkm), Melville (42,500 qkm), Prinz Patrick (18,550 qkm), Cornwallis (5506 qkm) und Grinnell (5650 qkm) nebst elf kleinen, 153,359 qkm groß, wird durch den Jonessund von Ellesmereland geschieden und vom Wellingtonkanal, der Pennystraße, dem Byam Martin-Kanal und der Fitzwilliamstraße durchschnitten. Eine nordöstliche Fortsetzung bildet der 1900–02 entdeckte Sverdrup-Archipel, 64,500 qkm groß. Die von Schnee und Eis bedeckten Inseln haben schroffe, von zahlreichen Fjorden durchschnittene Küsten und steigen bis 600 m an; größtenteils gehören sie der Steinkohlenformation an. Die Vegetation ist auf zwei Monate beschränkt; auf der Melvilleinsel wurden 60 Arten von Blütenpflanzen beobachtet. Von Säugetieren überwintern hier Eisbär, Polarfuchs, Polarhase. Der Archipel wurde 1818 von Parry entdeckt und durch die Franklinsucher näher erforscht. S. Karte »Britisch-Nordamerika« bei Artikel »Kanada«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 466.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: