Passow

[488] Passow, Franz, Philolog, geb. 20. Sept. 1786 zu Ludwigslust in Mecklenburg, gest. 11. März 1833 in Breslau, studierte seit 1804 in Leipzig unter G. Hermann und wurde 1807 Professor am Gymnasium in Weimar, 1810 zweiter Direktor am Conradinum in Jenkau bei Danzig, 1815 Professor an der Universität in Breslau. Sein Hauptwerk ist das »Handwörterbuch der griechischen Sprache« (ursprünglich Bearbeitung von Schneiders Wörterbuch, Leipz. 1819 bis 1824, 2 Bde.; 5. Aufl. von Rost, Palm u.a., 1841 bis 1857; neue Bearbeitung von Crönert, Götting., seit 1901). Sonst gab er heraus: »Die Küsse des Johannes[488] Sekundus« (lat. u. deutsch, Leipz. 1807 u. 1877), Persius (Bd. 1, das. 1809), Musäos (griech. u. deutsch, das. 1810), Longos (griech. u. deutsch, das. 1811), Tacitus' »Germania« (Bresl. 1817), »Corpus scriptorum eroticorum Graecorum« (Parthenios und Xenophon Ephesios enthaltend, Leipz. 1824–33, 2 Bde.), »Dionysii orbis terrarum descriptio« (das. 1825), »Nonni Panop. metaphrasis« (das. 1834) und schrieb: »Grundzüge der griechischen und römischen Literatur- und Kunstgeschichte« (Berl. 1816, 2. Aufl. 1829), »Die Lehre vom Zeitmaß der griechischen Sprache« (Leipz. 1820, 2. Aufl. 1827). In der Breslauer Turnfehde wurde er durch sein »Turnziel, Turnfreunden und Turnfeinden« (Bresl. 1818) der Vorkämpfer des Turnens. Seine »Opuscula academica« erschienen gesammelt von Bach (Leipz. 1835), »Vermischte Schriften« von seinem Sohn W. A. P. (das. 1843). Vgl. Wachler, Passows Leben und Briefe (Bresl. 1839); Ritschl, Kleine philologische Schriften, Bd. 5 (Leipz. 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 488-489.
Lizenz:
Faksimiles:
488 | 489
Kategorien: