Pelzflatterer

[555] Pelzflatterer (Galeopithecus Pall.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Insektenfresser und der Familie der P. (Galeopithecidae), schlank gebaute Tiere, deren mittellange Gliedmaßen durch eine breite, auf beiden Seiten behaarte Haut verbunden sind. Die fünf mit Krallen versehenen Zehen sind durch eine Haut verbunden und auch der kurze Schwanz steckt mit in der Flatterhaut. Der Kopf ist verhältnismäßig klein, die Schnauze sehr verlängert, die Augen mäßig groß, die Ohren klein. Die Flatterhaut beginnt am Hals, geht von da zu den Vorderbeinen, verläuft dann in gleichmäßiger Breite nach der Hinterhand und von da nach der Schwanzspitze und dient lediglich als Fallschirm. Die eine der beiden Arten, der rote Flattermaki (Kaguang, Kakuang, Pelzmaki, Galeopithecus volans Pall., s. Tafel »Insektenfresser II«, Fig. 1), 48 cm lang, mit 12 cm langem Schwanz, auf dem Rücken dicht, an den Seiten spärlich braunrot behaart und hier wie in der Achselgegend mit nackten Stellen, auf der Flatterhaut und den Gliedmaßen hell gefleckt, lebt auf Malakka, den Sundainseln, Molukken und Philippinen. Die Flattermakis hängen bei Tage an den Hinterzehen, den Kopf nach unten, gesellig in dicht belaubten Baumkronen. Ihre scharfen Krallen befähigen sie zu gewandtem und sicherm Klettern, während sie auf dem Boden sich nur schwerfällig fortbewegen; Früchten und Kerbtieren nachgehend, besteigen sie den Wipfel eines Baumes, von wo sie dann schief zu einer andern Baumkrone herabspringen. Es sind harmlose, sanftmütige Geschöpfe, die sich gegen Angriffe nicht einmal verteidigen. Das Weibchen wirft ein Junges, das sich bald nach der Geburt an seiner Brust festklammert und von ihm herumgetragen wird. Die Eingebornen genießen das Fleisch dieser Tiere. Über die Familie der P. s. Insektenfresser. Vgl. Leche, Über die Säugetiergattung Galeopithecus (Stockh. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 555.
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